Neue Marker für MSI-Nachweis bei verschiedenen Krebsarten validiert
An der Johns-Hopkins-Universität verwenden Forscher Long-Mononucleotide-Repeats (LMR)-Marker zum Nachweis von Mikrosatelliteninstabilität (MSI) in Krebsarten wie Gebärmutterhals- und Prostatakrebs
Die Wissenschaftler haben nachgewiesen, dass ein neues Panel von Long-Mononucleotide-Repeats (LMR) bei bestimmten Arten von soliden Tumoren Vorteile gegenüber herkömmlichen Methoden zum Nachweis von Mikrosatelliteninstabilität (MSI) aufweisen könnte. Die Studie, die kürzlich im Journal of Molecular Diagnostics veröffentlicht wurde, ist die erste, die das PCR-basierte LMR-MSI-Analyse-System von Promega zum Nachweis von MSI in Gebärmutterhals- und Prostatakrebs sowie weiteren Krebsarten verwendet.
Nachweis von Mikrosatelliteninstabilität
Die MSI-Analyse misst Veränderungen in der Länge spezifischer DNA-Sequenzen, die aufgrund eines Mangels im DNA-Mismatch-Reparatursystem einer Zelle auftreten. Der MSI-Status ist ein wertvoller Indikator für die Vorhersage, ob eine Person auf eine Immun-Checkpoint-Inhibitor-Therapie ansprechen könnte. Das Promega MSI-Analyse-System, Version 1.2, ist der derzeitige Goldstandard für PCR-basierte MSI-Tests und wird seit fast zwei Jahrzehnten von klinischen Forschenden weltweit eingesetzt. Der Assay amplifiziert ein Panel aus fünf Mononukleotid-Repeat-Markern, die jeweils aus 21 bis 27 sich wiederholenden Adeninbasen bestehen. Diese Technologie wird im OncoMate™ MSI Dx Analyse System verwendet, das in Europa als CE-IVD- und in den USA als FDA-zugelassenes IVD-Medizinprodukt erhältlich ist. Das LMR-MSI-Analyse-System, das im Februar 2021 auf den Markt kam, besteht aus acht Markern – vier Goldstandard-Markern und vier neuartigen LMR-Markern, die jeweils 52 bis 60 repetitive Adeninbasen aufweisen. Längere Marker sind in der Regel "instabiler" oder anfälliger für Replikationsfehler. Man geht daher davon aus, dass dieses neue Marker-Panel eine höhere Sensitivität für den MSI-Nachweis bei Krebserkrankungen bieten könnte, bei denen die Ergebnisse ansonsten nicht eindeutig oder mehrdeutig sind.
LMR-Analysenforschung
Die Forschungsgruppe unter der Leitung von Dr. James Eshleman, M.D., Ph.D. validierte das LMR-MSI-Panel anhand von Tumorproben aus dem kolorektalen Bereich, dem Gebärmutterhals und der Prostata sowie einer Vielzahl anderer Tumorproben, die bei früheren MSI-Tests keine eindeutigen Ergebnisse lieferten.
Die statistische Auswertung des LMR-MSI-Panels umfasst:
- Kolorektales Karzinom: 100 % Genauigkeit, 100 % klinische Sensitivität, 100 % klinische Spezifität
- Endometriumkarzinom: 98 % Genauigkeit, 98 % klinische Sensitivität, 100% klinische Spezifität
- Prostatakarzinom: 75 % klinische Sensitivität
- Andere Krebsarten: 100 %ige Übereinstimmung zwischen LMR-MSI und MSI V1.2 in 22 Proben, die zuvor als MSI-High eingestuft wurden
"Das neue LMR-Panel bietet eindeutig einzigartige Vorteile bei bestimmten Krebsarten", sagt Jeff Bacher, Senior Research Scientist bei Promega und Mitautor der Studie. "Diese Ergebnisse sind ermutigend für den Nachweis von Mikrosatelliteninstabilität in Proben, die zuvor schwierig oder unmöglich waren."
In der Studie heißt es, dass die Johns-Hopkins-Forscher das MSI-Analyse-System, Version 1.2, auch weiterhin für den Nachweis von MSI bei Darmkrebs verwenden werden und das LMR MSI-Analyse-System für Gebärmutterhals-, Prostata- und andere Nicht-GI-Krebsarten übernommen haben. Die Studie wurde zum Teil vom Promega Clinical Research Program (PCRP) unterstützt. Es ist die erste Publikation, die aus einer PCRP-Partnerschaft hervorgegangen ist. Sieben weitere Projekte profitieren derzeit von den Produkten und dem Know-how von Promega.